workflow

Nachstehend wird tinmar’s Standard-Workflow* für Farbaufnahmen beschrieben. Für den Workflow wird vorausgesetzt, dass der Bildschirm hardware-mässig kalibriert und profiliert ist sowie der Drucker­trei­ber ein kor­rek­tes ICC-Profil für die im Einsatz stehende Kombination von Drucker, Tinte und Fotopapier verwendet. Die Entwicklung und Bearbeitung der RAW-Dateien erfolgt standardmässig im Farbraum ‚ProPhoto RGB’. Für das Aus­drucken wird ggf. eine Farbraumkonvertierung nach ‚AdobeRGB(1998)’ nötig. Der Bildexport erfolgt je nach Ver­wen­dungs­zweck im TIFF- (16-Bit) oder JPG-Format und in den Farbräumen ‚AdobeRGB(1998)’ (für höher­wer­ti­ge Zwecke) oder ‚sRGB’ (für allgemeine Zwecke und das Internet).

 *  Schwarz/Weiss-Fotos erfordern teil­weise andere und HDR- sowie Panorama-Aufnahmen zusätzliche, hier nicht weiter aus­geführte Arbeitsschritte. Das FineArt-Imaging bzw. das FineArt-Printing (Kunstdrucke) bedingt ebenfalls einen individuell angepassten, deutlich aufwändigeren Workflow.
 

  1. Aufnahme: Fotos im Fujifilm RAF-Format (16-Bit Farbtiefe, nicht komprimiert) bzw. Nikon NEF-Format (14-Bit Farbtiefe, nicht komprimiert) auf XQD-Cards, SDXC UHS-II oder UDMA Compact­Flash-Cards von SanDisk und Lexar bzw. im Fotostudio über Nikon Camera Control Pro direkt auf das Note­book auf­neh­men.
  2. Abspeichern: Neuer Ordner auf lokalem Festplattenlaufwerk der Workstation anlegen und Bilddateien mit dem Datei-Explorer des Betriebssystems hineinkopieren.
  3. Importieren: Neuer Ordner mit allen darin enthaltenen Fotos in Adobe Photoshop Lightroom importieren.
  4. Bereinigen: Importierte Fotos sichten und Fotos, welche technisch unzureichend oder inhaltlich unbrauchbar sind, löschen.
  5. Gruppieren: Verbleibende Fotos thematisch gruppieren, sofern dies nicht bereits durch die chronologische Reihenfolge gegeben ist.
  6. Umbenennen: Gruppierte Fotos in einem Stapel-Prozess automatisch umbenennen. Dabei wird folgendes Namensschema verwendet: SzM_JJJJMMTT_nnnn_vN (SzM = Kurzzeichen von Martin Schütz; JJJJMMTT = Aufnahmedatum im Format Jahrzahl-Monat-Tag; nnnn = fortlaufende Nummer innerhalb des gleichen Aufnahmedatums; vN = Versionsnummer für unterschiedliche Entwicklungen des selben Fotos)
  7. Farbmarkierung ‚rot’: RAW-Dateien in Adobe Photoshop Lightroom mit der Farbmarkierung ‚rot’ (Originaldatei der Kamera) auszeichnen.
  8. Metadaten zuweisen: In Adobe Photoshop Lightroom Metadaten ergänzen und allen Fotos Stichwörter zu­wei­sen. Die Stichwortauswahl erfolgt dabei aus einem vorgegebenen Thesaurus.
  9. Datensicherung 1: Neuer Ordner mit allen Fotos als Sicherungskopie auf ein Netzwerklaufwerk kopieren. Anschliessend kann die Speicherkarte formatiert bzw. können die Fotos auf dem Notebook gelöscht werden.
  10. Bewerten: Fotos beurteilen (inhaltlich und technisch) und bewerten, d.h. in Adobe Photoshop Lightroom Sterne vergeben.
  11. Auswählen: Fotos unter Berücksichtigung der Bewertung für die Bildbearbeitung auswählen, d.h. in Adobe Photoshop Lightroom Markierung (Flag) setzen. Zur Auswahl des besten Bildes einer thematischen Serie verwende ich meist den Paarvergleichsmodus von Lightroom.
  12. Virtuelle Kopie: Für alle ausgewählten Fotos in Adobe Photoshop Light­room eine virtuelle Kopie anlegen, diese mit der Farbmarkierung ‚gelb’ (in Bearbeitung) auszeichnen und in den Metadaten ‚v1’ als Name der Kopie eintragen.
  13. Bildbearbeitung: Die Bildbearbeitung bezweckt einerseits die Korrektur von Bildfehlern (bspw. Sensorflecken, Objektivfehler, Belichtungsfehler, schräger Horizont) und andererseits eine Optimierung hinsichtlich meiner Bildvision. Dabei suche ich Antworten auf Fragen wie: Was will ich mit dem Bild kommunizieren? Welche Stimmung, Gedanken oder Emotionen soll das Bild transportieren? Wohin soll der Blick des Betrachters gelenkt werden? Gibt es Bildelemente die stören und daher beseitigt werden müssen? Wie kann die angestrebte Bildwirkung mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen weiter verbessert werden?
    Die Hauptbildbearbeitung erfolgt in Adobe Photoshop Lightroom. Nur für einzelne Auf­nah­men ist eine weitergehende Bearbeitung in Adobe Photoshop CC erforderlich. Dies vorab dann, wenn Bild­ele­men­te feiner retuschiert werden müssen, eine perspektivische Korrektur nötig ist oder komplexere Masken und Filter an­ge­wen­det wer­den sollen.
    Objektivkorrekturen: falls nötig, Profilkorrekturen aktivieren und einstellen (Verzerrung, chromatische Abberation, Vig­net­tie­rung)
    Ausrichten: Bildhorizont bzw. Vertikale korrekt ausrichten
    Freistellen: Bildausschnitt festlegen
    Weissabgleich: Weissabgleich überprüfen und ggf. anpassen
    Tonwertanpassung: Histogramm beurteilen und Tonwertgrenzen sowie Belichtung und/oder Helligkeit ggf. korrigieren
    Kontrast: Kontrasteinstellung hauptsächlich mittels Anpassung der Gradationskurve vornehmen
    Präsenz: individuelle Anpassungen über die Regler Klarheit, Dunst entfernen, Dynamik und Sättigung vornehmen
    Farbanpassungen: Korrekturen nach Bedarf für Farbton, Sättigung und Luminanz (HSL) machen
    Weitere Korrekturen: sofern erforderlich, weitere Korrekturen mittels Rote-Augen-Werkzeug, Verlaufsfilter oder Korrekturpinsel vornehmen
    Effekte: falls gewünscht, Effekte wie Körnung oder Vignettierung nach Freistellen anwenden
    Schärfen: Foto, abgestimmt auf den Verwendungszweck, schärfen (Grundschärfung)
    Rauschreduzierung: Farb- und/oder Luminanz-Rauschen ggf. reduzieren
    Bereichsreparatur: allfällige Fehlstellen (vorab Sensor- und/oder Objektivflecken) retuschieren
  14. Farbmarkierung ‚grün’: Fertig bearbeitetes Foto mit der Farbmarkierung ‚grün’ (präsentationsreif) aus­zeich­nen.
  15. Metadaten abspeichern: Metadaten aller Fotos in Dateien speichern.
  16. Exportformate generieren: Präsentationsreifes Foto ggf. in verschiedenen, auf den Verwendungszweck ab­ge­stimmten Formaten (Dateityp, Farbraum, Bildgrösse, Bildqualität) exportieren.
  17. Sammlungen pflegen: Ausgewählte Fotos in Adobe Photoshop Light­room thematischen Sammlungen zu­wei­sen.
  18. Datensicherung 2: Ordner mit allen Fotos sowie Light­room-Katalog als Sicherungskopie auf ein Netzwerklaufwerk und zusätzlich auf eine externe Festplatte kopieren.
  19. Datensicherung 3: Periodisch werden alle Fotos auf den Netzwerklaufwerken mittels ULTRIUM-Bandlaufwerk auf Bandkassetten gesichert. Bandkassetten und externe Festplatten werden nach einem Rotationsprinzip in einem feuersicheren Datenschutzschrank sowie an zwei externen Standorten gelagert.
  20. Bilder drucken: Bilder nach Bedarf für Ausgabe skalieren, schärfen und drucken. Wichtig ist dabei, dass der Druckertreiber ein korrektes ICC-Profil für die im Einsatz stehende Kombination von Drucker, Tinte und Fotopapier verwendet. Für die Skalierung verwende ich die Software PhotoZoom Pro von Benvista. Gedruckt wird über den Raster Image Processor (RIP) ImagePrint von ColorByte.